SEO-optimierten Content zu schreiben ist nicht einfach und oft sind Tipps und Tricks eher auf die B2C- als auf die B2B-Branche ausgerichtet. SEO-Strategie ist ein Spezialgebiet und wenn Sie zu einem der vielen Unternehmen gehören, die kein spezielles SEO-Team haben, dann besteht das große Risiko, dass Ihre Artikel nicht im Ranking erscheinen oder nicht die gewünschten Besucherzahlen erzielen. Google verarbeitet jeden Tag Milliarden von Suchanfragen und
15 Prozent davon sind brandneu. Das bedeutet, dass es eine enorme Konkurrenz gibt.
Wie können Sie also B2B-Artikel schreiben, die SEO-freundlich sind? In unserer zweiteiligen Leitfaden-Serie geben wir Ihnen verschiedene Einblicke, wie Sie den Traffic Ihres Contents erhöhen, Ihr Suchmaschinenranking verbessern und die Conversions auf Ihrer Webseite steigern können.
Los geht’s mit dem ersten Teil. Hier erfahren sie, wie Sie SEO-Texte schreiben können, die eine gute Platzierung auf Google haben, aber zugleich auch Ihre Leser:innen tatsächlich ansprechen.
Orientieren Sie sich an den Interessen Ihrer Leser:innen
Google hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert. Vorbei sind die Zeiten der Word-Art-Logos und des Einwählens ins Internet per 56k-Modem. Wir befinden uns jetzt in der Ära von RankBrain und wettbewerbsorientierter SEO. Dabei hat die natürliche Sprachverarbeitung von Google mit seinem BERT-Algorithmus den Markt erneut verändert. Mit Hilfe von maschinellem Lernen ist Google nun in der Lage, natürliche Sprache zu verstehen und nicht nur Suchbegriffe. Sie werden sich sicher fragen: Wie wirkt sich das auf die B2B SEO-Strategie aus?
Die Art und Weise, wie Menschen suchen, und die Art und Weise, wie Google Suchanfragen verarbeitet, orientiert sich prinzipiell viel stärker an Qualität als an Quantität. Dennoch gehen beide Aspekte oft Hand in Hand. Laut SEM Rush erhalten Artikel mit mehr als 3.000 Wörtern dreimal so viel Traffic wie Artikel mit 900-1.200 Wörtern.
Wenn Sie einen neuen Artikel schreiben, sollten Sie sich überlegen, welchen Nutzen Ihre Leser:innen davon haben. Wenn Menschen bei Google nach etwas suchen, suchen sie in der Regel nach drei Dingen: Informationen, Lösungen für Probleme oder neue Perspektiven. Der primäre Content, der im B2B-Bereich erstellt wird, sind Unternehmens-News. Diese haben zwar ihre Berechtigung und können bei der Kaufentscheidung helfen, doch meistens hält sich die Begeisterung der Leser:innen dennoch in Grenzen. Durch das Verfassen von Artikeln, die Informationen zu verschiedenen Themen liefern, zielgruppengerecht Lösungen für Probleme anbieten oder einfach nur eine andere Perspektive auf ein gerade aktuelles Thema – oder aber auch auf ein Nischenthema – bieten, können Sie Ihrem Unternehmen zu mehr Wiedererkennung verhelfen. So werden Sie langsam, aber sicher als Thought Leader anerkannt. Dies kann dazu beitragen, die Besucherzahlen auf Ihrer Webseite und das Ranking der SEO-Texte Ihres Unternehmens zu erhöhen.
Recherchieren Sie
Wenn Sie möchten, dass Ihr B2B-Content ganz oben auf der Suchergebnisseite (SERP) erscheint, dann müssen Sie sich Mühe geben. Es gibt einen Grund dafür, dass immer dieselben Unternehmen bei diversen Keywords und Suchanfragen ganz oben rangieren. Deren Artikel sind immer gut recherchiert, umfangreich und – was wohl am wichtigsten ist – um ein Keyword herum geschrieben. Der BERT-Algorithmus von Google ist intelligent und kann erkennen, dass Sie „Cybersicherheit“ meinen, wenn Sie „Abwehr von Cyberangriffen“ oder „Hacking“ schreiben. Aber er braucht Anhaltspunkte und verwandte Suchbegriffe, um so arbeiten zu können.
Wenn ich das „um-ein-Keyword-herum-Schreiben“ anspreche, stelle ich oft fest, dass hier viele Menschen eine Art mentale Blockade haben. Um ratlose Blicke zu vermeiden, möchte ich kurz und einfach erklären, was ich damit meine:
Verwenden Sie ein Keyword-Recherche-Tool. Finden Sie damit heraus, wie schwer es konkret ist, für einzelne Keywords weit oben in der Suche zu erscheinen. Mithilfe dieser Tools können Sie außerdem einsehen, wie viele Suchanfragen die Keywords erhalten – und wie umkämpft sie sind. Tools dieser Art können auch dazu dienen, herauszufinden, ob Sie deutsche oder englische Keywords für Ihre Texte verwenden sollten. Gerade im B2B-Bereich werden auch im deutschen Sprachraum hauptsächlich die englischen Begriffe verwendet.
Schreiben Sie nicht zu allgemein. Das ist einer der häufigsten Fehler. Menschen suchen bei Google in der Regel nach konkreten Antworten auf Probleme und nicht nach vagen, allgemein gehaltenen Artikeln. Sie haben bessere Chancen auf eine gute Platzierung, wenn Sie über ein Nischenthema schreiben. Versuchen Sie wie der Computer in Star-Trek zu denken. Tools wie Answer The Public können hilfreich sein, um Fragen zu finden, die Menschen zu B2B-Themen interessieren.
Nehmen Sie Ihr Keyword in Ihre Überschriften und Texte auf. Jetzt, da Sie wissen, welche Schlüsselwörter Sie verwenden wollen, behalten Sie Ihr primäres Keyword im Hinterkopf und achten Sie darauf, dass es in Ihrem gesamten Artikel, einschließlich des Titels, vorkommt.
Bei Ihren Recherchen und der Artikelerstellung kommt es vor allem darauf an, Ihren Leser:innen einen Mehrwert zu bieten. Durch die Erstellung von Personas können Sie die Interessen Ihrer Zielgruppe herausfinden, was sie von einem Produkt oder einer Dienstleistung erwarten und wofür sie bereits Lösungen haben. Als B2B-Unternehmen ist es sinnvoll, bei der Erstellung der Personas nicht nur an die Unternehmen zu denken, die Sie erreichen möchten, sondern auch an die Entscheidungsträger:innen in diesen Unternehmen. Wer sind diese Menschen, wie lauten ihre Berufsbezeichnungen oder Jobtitel und wofür interessieren sie sich? Letztendlich geht es darum, etwas herauszubekommen, das Sie von Ihren Mitbewerbern abheben kann.
Die Erstellung genauer Personas kann schwierig sein, aber wenn Sie Ihre bestehenden Kunden einbeziehen, können Sie ein klareres Bild zeichnen. Wenn Sie Ihre Kunden um Feedback bitten – nicht nur zu den positiven und negativen Aspekten Ihrer Produkte oder Dienstleistungen, sondern auch zu dem Content, durch den sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden sind – , können Sie neuen Content für ähnliche Unternehmen erstellen. Weitere Details zur Definition von Personas finden Sie hier.
Optimieren Sie das Backend
Jetzt kommt der spannende Teil. Um Ihren Content auf Google zu platzieren, müssen Sie nicht nur großartige Artikel schreiben, die die Probleme Ihrer Zielgruppe ansprechen (auch wenn das natürlich hilfreich ist). Es gibt eine Reihe von Dingen, die Sie beachten müssen, um Ihre Texte zu optimieren, damit Google Ihren Artikel besser verstehen kann. Dabei geht es nicht so sehr um den Inhalt, sondern eher um den „Kontext“.
Um Ihren Text in einem Kontext zu verorten, sucht Google nach Hinweisen, die Auskunft geben, worum es in Ihrem Artikel geht, wie die Seite in den SERPs angezeigt werden kann und wie hoch die Qualität des Textes ist. Bevor Sie einen Artikel auf der Webseite Ihres Unternehmens veröffentlichen, sollten Sie folgende Punkte beachten:
Das Keyword: Dieses sollte so spezifisch wie möglich für Ihren Artikel sein. Überprüfen Sie das von Ihnen gewählte Keyword mit einem Recherchetool wie SEM Rush oder Kwfinder. Achten Sie darauf, dass die KD (Keyword-difficulty) unter 40 liegt und dass das AMSV (average monthly search volume) so hoch wie möglich ist – unser Ziel sind immer über 100 Suchanfragen pro Land. Überlegen Sie, was jemand in Google eingeben könnte, um Ihren Artikel zu finden, und versuchen Sie, zu allgemeine Themen zu vermeiden. Buyer intent (Suchanfragen, die zeigen, dass jemand aktiv nach einem Produkt sucht) ist wichtig im B2B.
Ein Beispiel: Für unseren Artikel „Blockchain Public Relations 101: the building blocks to success“ hatte das Keyword „Blockchain“ ein sehr hohes Suchvolumen, aber einen unglaublich hohen Schwierigkeitsgrad. Anstatt dieses Keyword zu wählen, nutzten wir Keyword-Recherche-Tools, um die Nischenphrase „Blockchain Public Relations“ zu finden, die immer noch ein sehr gesuchter Begriff ist (wenn auch nicht annähernd so wie „Blockchain“), aber mit einer viel niedrigeren Ranking-Schwierigkeit.
Keyword-Dichte: Dies bezieht sich auf die Häufigkeit, mit der Ihr Keyword in Ihrem Artikel erscheint im Verhältnis zur Gesamtanzahl der Wörter in Ihrem Text. Laut Yoast SEO sollte die Keyword-Dichte zwischen 0,5 und 2,5 % Ihres Artikels betragen. Aber denken Sie daran: Bringen Sie die Keywords nicht in den Text, nur um die Quote zu erfüllen. Achten Sie darauf, dass Keywords und verwandte B2B-Suchbegriffe so natürlich wie möglich im Text auftreten.
Interne Links: Versuchen Sie, mindestens zwei interne Links einzubauen (Links, die zu anderen Seiten Ihrer Webseite führen). Diese sollten für Ihren Artikel relevant sein, wie z. B. ein verwandter Blogeintrag oder eine Webseite über eine Dienstleistung, die mit einem ähnlichen Thema verlinkt ist.
Externe Links: Externe Links sind solche, die auf andere Webseiten verweisen. Versuchen Sie, mindestens zwei externe Links einzufügen, die Ihr Thema ergänzen.
Top-Tipp: Verlinken Sie nicht auf andere Seiten, die versuchen, für dasselbe Keyword zu ranken. Denn Sie konkurrieren hier um den ersten Platz in der SERP.
Titel: Die Länge des Titels wird nach dem beanspruchten Platz und nicht nach der Zeichenanzahl gemessen. Tools wie Yoast SEO zeigen an, ob Ihr Titel zu lang ist, um auf Google vollständig angezeigt werden zu können. Versuchen Sie, einen zu langen Titel zu vermeiden, da Google ihn in der SERP abkürzt und Ihre Zielgruppe möglicherweise den entscheidenden Aspekt nicht mitbekommt, der den Artikel für sie relevant machen würde.
Top-Tipp: Versuchen Sie, Ihr Keyword an den Anfang Ihres Titels zu setzen, damit Ihre Zielgruppe schnell und klar erkennen kann, worum es geht.
Länge: Artikel im B2B haben umso bessere Chancen auf eine gute Platzierung in den Suchmaschinen, je länger sie sind. Man sagt oft, dass ein Artikel mindestens 500 Wörter lang sein sollte. Aber je kürzer er ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass er in den Rankings auftaucht. Artikel mit weniger als 300 Wörtern werden nur sehr selten angezeigt, da der Google-Algorithmus Schwierigkeiten hat, den Inhalt zu erfassen. Wie bereits erwähnt, geht Qualität vor Quantität, aber ein ausführlicher und gut geschriebener Artikel mit um die 2.000 Wörter oder mehr und einigen Bildern oder Videos kann nicht schaden.
Fun fact: Dieser Artikel umfasst 1.903 Wörter.
Meta description: Dies ist der Text unter dem Titel, der auf der SERP erscheint. Eine Meta description sollte weniger als 156 Zeichen lang sein, das Keyword enthalten und zum Anklicken verleiten. Kein besonders schwieriger Teil von B2B-SEO!
Slug: Das ist der Teil der URL nach der Domain, der für Ihren Artikel spezifisch ist. Er sollte maximal 3 bis 6 Wörter lang sein und Ihr Keyword enthalten. Normalerweise passen die Wörter aus dem Titel hier hinein.
Beispiel: Der Slug dieses Artikels ist SEO-Texte-B2B-Teil-1. Wie Sie sehen können, haben wir hier vier Wörter aus dem Titel, zwei davon sind das Keyword (SEO-Texte).
Alt-Tags: Das sind kleine HTML-Elemente (keine Angst, ich werde nicht zu technisch), die für Google angeben, was auf einem Bild zu sehen ist. Wenn ein Bild aus irgendeinem Grund nicht geladen werden kann, wird stattdessen oft der Alt-Text angezeigt, damit die Besucher:innen erkennen können, was das Bild darstellt.
Wenn es um B2B-SEO geht, sind Bilder oft generisch oder haben nicht direkt etwas mit dem Thema Ihres Artikels zu tun. Wenn Sie zum Beispiel einen Artikel über ein bestimmtes Problem der Zielgruppe schreiben, könnten Sie ein Bild von einer Person einfügen, die gestresst am Computer sitzt. Versuchen Sie, Ihr Keyword in den Alt-Text aufzunehmen. Anstelle des Alt-Tags „gestresste Person am Computer“ sollten Sie „Stress durch ‚Ihr Keyword‘ “ verwenden.
SEO-Texte schreiben ist leichter als gedacht
Auch wenn es bei der Suchmaschinenoptimierung viel zu beachten gibt, ist die Erstellung von B2B-Inhalten, die sowohl eine gute Suchmaschinenplatzierung aufweisen als auch mehr Besucher:innen auf Ihre Webseite leiten, keine unlösbare Aufgabe. Befolgen Sie die Tipps aus beiden Teilen dieses Leitfadens, wenn Sie Ihren nächsten Blogeintrag oder Thought-Leadership-Artikel schreiben.
Weiter geht’s mit Teil 2: Bewerben Sie Ihren Content und sichern Sie sich langfristige die gute Platzierung im Suchmaschinenranking. Sie sind dann auf dem besten Weg, Artikel zu erstellen, die wirklich ins Schwarze treffen.
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